Solarstromanlagen an Familienhäusern
Solarstromanlagen an Familienhäusern

Schwimmende Solar­kraft­werke auf Schweizer Seen.

Donnerstag, 23. Juni 2022

Ein White Paper der Energie Zukunft Schweiz AG (EZS) schlägt vor, ab spätestens 2030 in der Schweiz zusätzliche 15 Terawattstunden (TWh) erneuerbaren Solarstrom pro Jahr zu produzieren.  Der Solarstrom soll aus temporären schwimmenden Gross-Solarkraftwerken auf Schweizer Seen stammen.

Unsere Vision.

Der Ukraine-Krieg schüttelt die europäische Energieversorgung durch. Der Konflikt zeigt: Eine unabhängige, inländische Energieproduktion ist und bleibt wichtig. Bis 2030 sollen dafür in der Schweiz temporäre schwimmende Gross-Solarkraftwerke (PV-Anlagen) auf Seen gebaut werden. Diese würden zusätzliche 15 Terawattstunden (TWh) erneuerbaren Solarstrom pro Jahr produzieren.

Wieso schwimmende PV-Anlagen?

Für PV-Anlagen sollten primär bestehende Infrastrukturen genutzt werden. Auch wenn der Zubau von Anlagen auf Infrastrukturen wie in den vergangenen Jahren weiter be­schleunigt: Für eine angemessene Reaktion auf die Gefahren des Klimawandels und einer kritischen Versorgungslage ist das zu wenig. Die schwimmenden Solaranlagen kann man nach einer Nutzungsdauer von etwa 30 Jahren – wenn wir genügend PV-Anlagen auf Infrastrukturen haben - wieder zurückbauen.

Schwimmende PV-Anlagen
Schwimmende PV-Anlagen

Grafik: Schwimmende PV-Anlagen sind hauptsächlich aus Asien bekannt. Die Auswirkungen auf die lokalen Ökosysteme sind tenden­ziell neutral bis positiv. (Quelle: Archivbild)

Machbarkeit

Die Technologie ist erprobt. Die Umweltverträglichkeit ist sehr wahrscheinlich gut, müsste aber im Rahmen von Pilotprojekten noch besser analysiert werden. Finanziell sind solche Anlagen für Investoren interessant. Die Kosten für 15 TWh Produktionskapazität liegen grob geschätzt bei 11-12 Milliarden Franken. Es wären dafür ca. 5% der Schweizer Seeflächen nötig. Das grösste aktuelle Hindernis sind die rechtlichen Rahmen­bedingun­gen und wohl die Akzeptanz bei der Bevölkerung.

Zwei Anlagen auf dem Genfersee
Zwei Anlagen auf dem Genfersee

Grafik: Für eine Jahresproduktion von 15 TWh würden insgesamt ca. 85 km2 Seeflächen benötigt. In der Visualisierung zwei Anlagen à je 10 km2. Zum Vergleich: der Schweizer Anteil der Fläche des Genfer­sees beträgt 345 km2, davon würden 5,8% mit schwimmenden Fotovoltaik-Modulen bedeckt, 94,2% blieben frei. (Kartendaten © 2022 Google).

Fazit

Schwimmende Solarkraftwerke (PV-Anlagen) auf Schweizer Seen könnten eine wirt­schaftliche und umweltfreundliche Lösung sein, um unsere Energie­versorgungs­sicherheit innerhalb von wenigen Jahren markant zu verbessern. Die Vision ist gewagt. Für die Realisierung braucht es Commitment und Kompromissbereitschaft von allen Seiten. Ein erster Schritt könnte die rasche Ausnahmebewilligung eines grösseren Pilotprojekts auf einem Schweizer See sein, um allfällige offene technische und ökologische Fragen zu klären. Bedenkt man, was bezüglich Klimafolgen und Ver­sorgungs­sicherheit auf dem Spiel steht, könnte sich der Einsatz lohnen – für alle.

Ihr Ansprechpartner

Über Energie Zukunft Schweiz AG

EZS verfügt über ein grosse Ex­pertise im Bereich der Solar­energie. Sie unterstützt Immo­bilien­gesell­schaften und Energie­versorgungs­unternehmen die Energiewende umzusetzen und hat umfassende Expertise bzgl. der Entwicklung von innovativen Solar­energieanlagen. Als innovative Macherin der Ener­gie­wende ist EZS führend in der Entwicklung von schwim­men­den Solaranlagen in Italien auf Bagger­seen (derzeit 100 MWp verteilt auf 6 Projekte in Entwicklung).

10 vor 10 Beitrag zum White Paper vom 23.06.2022

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