Webinar Energiewende in wirtschaftlich schwierigen Zeiten

Energiewende in wirtschaftlich schwierigen Zeiten

Dienstag, 24. November 2020

Steht die Energiewende wegen der Pandemie gerade still? Öffentliche Budgets spüren Corona ganz klar, Prioritäten müssen daher verschoben werden. Doch wie kann die öffentliche Hand trotz dieser wirtschaftlich schwierigen Situation die Energiewende vorantreiben? Die Expertinnen und Experten von Energie Zukunft Schweiz zeigen, wie und wo Gemeinden und Kantone von gegenwärtigen Förderprogrammen Unterstützung erhalten können.

Herausforderungen und Handlungsspielräume für Gemeinden

Die Energiestrategie 2050 und das Netto-Null CO₂-Ziel 2050 bringen neue Herausforderungen für die öffentliche Hand. Sabine Marbet, Verantwortliche für Gemeinden und Leiterin des Bereichs Energieeffizienz bei Energie Zukunft Schweiz, erläuterte zum Start des Webinars, was die Energiewende konkret bedeutet: Ein massiver Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien und die Senkung des Energieverbrauchs pro Kopf, sprich Energie effizienter zu nutzen, sind klare Zielvorgaben, damit beispielsweise der Ausstieg aus der Atomenergie gelingt. Gleichzeitig muss die Energieversorgung «dekarbonisiert» werden. Dies bedeutet, der fast komplette Ersatz von fossilen Energiequellen.

Die Revision des CO₂-Gesetzes ist hierbei ein wichtiger Treiber: Das revidierte Gesetz schreibt eine Reduktion der CO₂-Emissionen bis 2030 gegenüber 1990 von 37.5% im Inland und 12.5% im Ausland vor. Die relevantesten Gesetzes-Mechanismen für Gemeinden sind: 

  • Erhöhung der CO₂-Abgabe von 120 auf bis zu 210 CHF/t CO₂
  • Emissionsgrenzwerte für Gebäude: schon ab 2023 sollen nur noch in Ausnahmefällen neue Öl- und Erdgasheizungen eingebaut werden
  • Neuer Klimafonds zur finanziellen Unterstützung von Massnahmen
Welche Handlungsspielräume haben Gemeinden, um zu diesen Zielen beizutragen? Ein unmittelbarer Einflussbereich stellen gemeindeeigene Gebäude und Infrastrukturen dar: Der Einbau erneuerbarer Heizsysteme, Gebäudeisolation, der Ersatz ineffizienter Pumpen oder intelligente Beleuchtung sind Beispiele. Mittels Planung und Raumordnung, Information, Sensibilisierung und Förderung kann die Gemeinde aber auch auf private Gebäudebesitzende Einfluss nehmen. Ein wichtiges und zukunftsträchtiges Beispiel ist die Entwicklung von Wärmenetzen. 

Vielfältige Fördermöglichkeiten helfen, Massnahmen zu verwirklichen

Damit Projekte auch in finanziell eher knappen Zeiten verwirklicht werden können, gibt es für Gemeinden grob folgende vier relevante Förderinitiativen: ProKilowatt, Programme der Stiftung KliK, das Gebäudeprogramm und die Projektförderung durch EnergieSchweiz. Eine interessante Umfrage unter den Teilnehmenden zeigte, dass Förderprogramme wegen ihrer hohen Komplexität und wegen mangelnder Bekanntheit und Transparenz in Gemeinden oft nicht genug genutzt werden. Fabian Etter, Leiter Business Development bei Energie Zukunft Schweiz, ermutigte die Teilnehmenden, mit unseren Förderprofis Kontakt aufzunehmen. Die Förderspezialistinnen und -spezialisten von Energie Zukunft Schweiz können meist spontan einschätzen, welches Programm am besten geeignet ist, ein Projekt finanziell zu unterstützen.

Roman Hassler, engagierter Energiewende-Macher und Projektleiter Förderprogramme bei Energie Zukunft Schweiz, ging vertieft auf zwei neue Förderprogramme ein: OPTI-TOWN unter ProKilowatt einerseits und die Klimaprämie für erneuerbares Heizen in Zusammenarbeit mit der Stiftung KliK andererseits.

OPTI-TOWN

OPTI-TOWN ist ein zielgruppenspezifisches Förderprogramm für öffentliche Gebäuden und Anlagen, welches technologieübergreifend (fast) alles fördern kann, was Strom spart! Erneuerung der Innenbeleuchtung in Schulhäusern, der Lüftungsanlagen in Museen oder Bibliotheken oder der Kälteanlagen in Spitälern sind nur wenige Beispiele der grossen Vielfalt an möglichen Stromsparprojekten.

Klimaprämie für erneuerbares Heizen

Die Klimaprämie für erneuerbares Heizen unterstützt den Ersatz fossiler Heizsysteme (Öl oder Gas) durch Holzheizungen (aktuell) oder Wärmepumpen (ab 2021). Der Förderbetrag orientiert sich am bisherigen Konsum von Heizöl oder Erdgas. Das künftig eingesparte CO₂ wird einmalig und zum Voraus abgegolten. Die Förderhöhe ist besonders für grössere Heizanlagen interessant (Bsp. Gemeindebauten, Schwimmbäder, Museen etc.). Für eine 100-kW-Anlage beträgt die Klimaprämie beispielsweise bis zu CHF 36’000. Das kann die Hälfte oder mehr der Investition ausmachen. Finanziert wird die Klimaprämie von der Stiftung KliK.

Die Stiftung KliK unterstützt Projekte zur CO₂-Reduktion

Am Schluss des Webinars erklärte Gastreferentin Gaëlle Fumeaux, Co-Leiterin Inland bei der Stiftung KliK, kurz den Gesetzesmechanismus, der die Stiftung Klimaschutz und CO₂-Kompensation (KliK) beauftragt, CO2-einsparende Projekte zu fördern. Die Abgabe auf Benzin und Diesel (1-2 Rp. pro Liter) wird über die Stiftung eingesetzt, um in der Schweiz CO₂ zu reduzieren. Seit 2013 konnten bereits mehr als 6 Mio. Tonnen kompensiert werden. Nebst den Programmen, die von Förderpartnern wie Energie Zukunft Schweiz abgewickelt werden, betreut KliK auch eigene Programme, die für Gemeinden interessant sind. Gaëlle Fumeaux nannte die Förderung für Wärmeverbünde, mobile Pelletheizungen, effiziente Duschbrausen (Warmwasser), Hybrid- und Elektrobusse. Weitere Programme aus den Bereichen Verkehr, Gebäude, Unternehmen oder Landwirtschaft können für Gemeinden ebenfalls interessant sein. Auf ihrer Webseite zeigt KliK viele Erfolgsbeispiele, die Energiewende-Macherinnen und -Macher in Gemeinden inspirieren sollen.

Energie Zukunft Schweiz steht Ihrer Gemeinde zur Verfügung

Energie Zukunft Schweiz hat langjährige Erfahrung mit Klimaschutz- und Energieprojekten in Gemeinden. Das Unternehmen ist Förderpartner für viele Programme, die helfen, die Energiewende umzusetzen. Alle, die sich in Gemeinden mit Projekten zur Energie- oder CO₂-Einsparung beschäftigen, erhalten bei Energie Zukunft Schweiz Unterstützung; mittels Know-how, mittels Vernetzung oder sogar mittels konkreten Förderbeiträgen.

Wiederholung

Auf der folgenden Seite können Sie sich die Aufzeichnung des Webinars vom 24. November 2020 ansehen:

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