Freitag, 10. Juli 2020
Die Energiewende bringt im Gebäudebereich tiefgreifende Veränderungen. Schon bald sind Gebäude CO₂-frei und dienen ausserdem als Kraftwerke. In einem Webinar mit 30 Teilnehmenden aus dem Immobilienbereich zeigte Energie Zukunft Schweiz die relevanten gesetzlichen Herausforderungen, aktuelle Fördermöglichkeiten für Heizungsersatz und Effizienzprojekte und best-practice Beispiele für Photovoltaik.
Dr. Christian Zeyer, Geschäftsführer von swisscleantech, zeigte als Einstieg, was sich regulatorisch derzeit in der Schweiz alles bewegt. Auf Verantwortliche von Immobilienportfolios kommen in den nächsten Jahren einige Herausforderungen zu, vielleicht die wichtigste ist der CO₂ Grenzwert für Gebäude. Für den grossen Gebäudepark in der Schweiz, der vor 1990 gebaut wurde (rund ¾ aller Gebäude in der Schweiz), stehen zwingende Verbesserungen an, um den CO₂-Ausstoss signifikant zu senken.
Der wichtigste Schritt ist in der Regel der Heizungsersatz, weg von fossilen, klimaschädlichen Brennstoffen. Weitere neue Regulierungsansätz eröffnen neue Chancen. Statt Einzelgebäude rücken Gebäudecluster in den Fokus und langfristige Abschreibungen werden incentiviert.
Energiewendemacher Nico Pfäffli, Projektleiter Förderung bei EZS, zeigte im zweiten Teil das grosse Spektrum von Fördermöglichkeiten, die entscheidend zur Rentabilität von Energieprojekten im Immobilienbereich beitragen. EZS führt selber eine grosse Anzahl von Förderprogrammen durch. Besonders interessant ist ein ganz neues Förderprogramm für den klimafreundlichen Heizungsersatz, das die Investitionskosten fürs neue System um 50 Prozent oder mehr reduziert.
Auch energetische Sanierungen und Stromeffizienzmassnahmen profitieren von grosszügigen Förderbeiträgen, letztere erhalten im Nachgang der Corona-Krise gar 30 Prozent mehr bis 2021.
Als wichtigste Empfehlungen nennt Nico Pfäffli: Heizungsersatz frühzeitig und portfolioweit strategisch planen. Dabei Förderung frühzeitig bei der Planung einbeziehen, ggf. Planer explizit darauf ansprechen, bzw. bei grösseren Projekten Förderexperten beiziehen.
Im dritten Teil zeigte Energiewendemacherin Lena Kern, Projektleiterin Photovoltaik bei EZS, warum Solarprojekte für die Immobilienbranche besonders interessant sind: Das Investment ist wirtschaftlich (typische Rendite 3–8%) und kantonale energetische Vorgaben lassen sich kostengünstig erfüllen. Zudem steigern Solarprojekte den Wert und die Attraktivität der Immobilien und sind Thema für vorteilhafte Berichterstattung.
Eine Portfolioanalyse ist häufig ein sinnvoller Ausgangspunkt, um das Thema Solarstrom anzugehen. Mit geringem Aufwand wird eine Entscheidungsgrundlage geschaffen, wie und wo im Portfolio Photovoltaik am gewinnbringendsten eingesetzt wird. EZS kann bei solchen Anlaysen auf mehrjährige Erfahrung mit diversen grossen Immobilienbesitzern zurückgreifen.
Als typisches Fallbeispiel zeigte Lena Kern eine Liegenschaft in Basel. Eine 40 kWp-Anlage wurde realisiert, die den Strombedarf von 9 Haushalten deckt. 60% des produzierten Stroms wird direkt in der Liegenschaft genutzt, 40% wird ins Netz gespiesen. Ein Viertel der Gesamtinvestition wurde gefördert und mit dem Verkauf des Stroms an die Mieterschaft konnte so ein rentables Projekt mit ROI von 5,9% umgesetzt werden.
Wir unterstützen Sie dabei - ganzheitlich, neutral und innovativ.
Auf der folgenden Seite finden Sie die Aufzeichnung des Webinars vom 9. Juli 2020.
Das interdisziplinäre Team der Energie Zukunft Schweiz AG betreut viele der grössten Immobilienportfolios in der Schweiz. EZS deckt mit Fachleuten in den Bereichen Planung, Recht, Ingenieurwesen, Umwelt- und Betriebswissenschaften das ganzheitliche Know-how ab, um Unternehmen in der Praxis kompetent und sicher zu beraten.